Demo beim Bannwald voller Erfolg!
Gut 600 Teilnehmer kamen überwiegend zu Fuss und mit dem Fahrrad zur „Finger-weg-vom-Bannwald“ Demo am Sonntag zum Wald neben den Lech-Stahlwerken Meitingen. Ganze Familien, Menschen aller Altersgruppen hatten sich auf den Weg gemacht. Das war der Turbo für ihren Kampf um den geschützten Wald, sind sich die Organisatoren des Protestes gegen die Rodung eines großen Teilstücks des Bannwaldes sicher. Auf rund 18 Hektar Fläche wollen die Lech-Stahlwerke neue Betriebsteile bauen. Und die Marktgemeinde will mit einer Bauleitplanung den Wünschen des Unternehmens den Weg ebnen. „Das machen wir nicht mit“, war der Tenor bei der Großdemo am Sonntag. Prominente Unterstützung aus der Politik kam von Stefanie Schuhknecht, die den Waldschutz im Landtag vehement verteidigt. Die Abgeordnete der Grünen war ebenso zum bedrohten Wald gekommen wie die Bürgermeister und zahlreiche Gemeinderäte aus Biberbach und Langweid.
Viele Demonstranten hatten Banner mit „How dare you“ oder „Rettet den Lohwald“ dabei. Laute Trommeln und Protestrufe sollen den Verantwortlichen noch länger in den Ohren klingen, wünschen sich Bürgerinitiativen, Bund Naturschutz und die Aktivisten vom KlimaCamp, die eine eigene Fahrraddemo von Augsburg nach Meitingen organisierten. „Wir sind nicht nur eine Handvoll, wie das immer wieder von den Lech-Stahlwerken dargestellt wird“, war Demo-Leiter Markus Eckstein sichtlich stolz auf den riesigen Zulauf. Unter Corona-Bedingungen und mit großer Disziplin aller Teilnehmer lief die Veranstaltung reibungslos und sicher ab. Die Polizeikräfte, die die Demo am Rande begleiteten bescheinigten den Organisatoren perfekte Durchführung. „Wir sind viele. Und wir werden nicht aufhören die Tatsachen laut auszusprechen.“ Man könne es sich schlicht und einfach nicht mehr leisten Wald für wirtschaftliche Interessen zur Disposition zu stellen.
Produktionserhöhung LSW
Aktuell läuft das Anhörungsverfahren zum Antrag der Lech-Stahlwerke auf eine Produktionserhöhung von 1.1 Millionen Tonnen Rohstahl jährlich auf 1.4 Millionen Tonnen. Einwendungen und Einlassungen der LSW sowie des Landratsamtes Augsburg sind hier nachzulesen:
http://www.online-beteiligung.de/landkreis-augsburg
Mit dem Anklicken des Menüpunktes „Zum Beteiligungsverfahren“ auf der linken Bildschirmseite sind die Unterlagen öffentlich zugänglich.
Mitgliederinfo
am Mittwoch, den 25. November, wird unsere Petition zum Erhalt des Lohwaldes im Petitionsausschuss des Landtags behandelt. Die Beratung kann live unter https://www.youtube.com/user/BayernLandtag verfolgt werden. Unsere Petition wird unmittelbar nach dem nichtöffentlichen Teil der Tagesordnung behandelt. Das sollte zwischen 10 und 11 Uhr sein. Eine Aufzeichnung der Beratung findet nicht statt und kann deshalb auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt aufgerufen werden. Mit der Berichterstattung an den Ausschuss sind die Landtagsabgeordneten Frau Stephanie Schuhknecht und Herr Benjamin Miskowitsch betraut.
Für die BI wird unser Vorstand Markus Eckstein das von uns beantragte Rederecht im Petitionsausschuss wahrnehmen.
Leider hat im Vorlauf der uns zugesagte Ortstermin im Lohwald bisher nicht stattgefunden. Wir wollten dabei die Widersprüche im naturschutzrelevanten Teil der Anträge zur Rodung des Waldes darlegen. Die Vorsitzende des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden, Frau Stephanie Schuhknecht vom Bündnis 90/die Grünen hatte sich für den Ortstermin eingesetzt. Bei der angesetzten Sitzung soll dieser Punkt nochmal aufgegriffen werden und ein Vororttermin angesetzt werden.
2. runder Tisch
Am 06. Oktober waren wir zum zweiten runden Tisch bei der Lech-Stahl-Werke eingeladen. Teilnehmer neben der Vorstandschaft der BI, waren die AGL, Bund Naturschutz, Vertreter der Gemeinde Meitingen und die Geschäftsführung der LSW sowie MAU. Aufgrund einer Werksführung konnten wir uns ein eigenes Bild über den Fortschritt des Umbaus im Zuge der Lärmminderungsmaßnahmen machen. Auch ein längerer Austausch mit Klarstellung der einzelnen Positionen für die Süderweiterung, hat keine Änderung der Situation erbracht. Weiter Gesprächsrunden sind angedacht …
Bund Naturschutz kommt mit Landesverbandsvorstand nach Meitingen!
Die Erweiterungspläne der LSW zieht immer größere Kreise. Wir freuen uns nach langer guter Zusammenarbeit mit den Kreis- und Ortsverbänden des Bund Naturschutz auch den Landesverband mit im Boot zu haben. Gemeinsam kämpfen wir für unseren Lohwald!
Ein geschützter Bannwald darf nicht privaten Interessen zum Opfer fallen!
Wie ein Mahnmal steht der Lohwald im Lechtal bei Meitingen. Ein Schutzwall gegen die Emissionen der Schwerindustrie gleich nebenan. Bannwald ist er. Also ein geschützter Wald, der von Waldexperten und Landschaftsbewahrern als wichtiger Baustein im Gleichklang der Natur erklärt wurde.
Einen großen Teil dieses Waldes will die Gemeinde Meitingen nun zum Industriegebiet machen. Um dem Stahlwerk die Möglichkeit zu geben weitere Industrieanlagen neben das bestehende Werk zu bauen. Die Stahlwerksleitung selbst betonte, dass es sich um keine Erweiterung des Werks handle, sondern um neue Anlagen. Der Bestand des Werks ist also nicht gefährdet, wenn der Wald bestehen bleibt.
Für diesen Erhalt des Bannwaldes, der nach dem Bayerischen Waldgesetz nur dann gerodet werden darf, wenn öffentliches Interesse!! dies unabdingbar macht, setzt sich die Bürgerinitiative mit Nachdruck ein.
Eine Petition zum Erhalt des Bannwaldes liegt dem Bayerischen Landtag vor.
Mit Einwendungen gegen die einzelnen Verfahrensschritte, die der Markt Meitingen für die Rodung des Waldes bereits in die Wege geleitet hat, versuchen wir die Entscheider zu einem Umdenken zu bewegen.
Kapazitätserweiterung von 1.1 auf 1.4 Millionen Tonnen Stahl beantragt
Mehr Stahlproduktion bedeutet mehr Staub, mehr Lärm und mehr EOS. Bereits heute ist die Entsorgung der Schlacke eines der Hauptprobleme der Lechstahlwerke. Fast 25 Prozent mehr Stahl möchte das Werk bald herstellen. Doch wohin mit den ebenfalls 25 Prozent mehr Schlacke?
Auch zusätzlichen Lärm und Staub erträgt die Region nicht mehr!
Wir wehren uns und werden unsere Bedenken dem Landratsamt Augsburg darlegen. Dort wird entschieden, ob die Bewohner der Region mit noch mehr Belastungen leben müssen.